Mittwoch, 28. Juni 2006
Tagebuch
Ich finde es sehr beeindruckend wie sich Dinge verändern, in welche Richtung auch immer. Es macht einem die Dynamik des Lebens so erst recht bewusst. Nenneswert finde ich, ist das klassische Tagebuch. Ist es nicht seltsam, dass man einst seine Gedanken sehr wohlbehütet in einem Buch niederschrieb, und vermied das jemand anderer jemals ein Blick darauf werfen könnte? Heutzutage, ja heutzutage da gibt man seine Gedanken der ganzen Welt frei und erfreut sich über jeden neuen Leser. Gründe dafür gibt es wohl zur genüge. Nun zumindest bin ich sehr froh darüber, dass es damals diese Möglichkeit nicht gab.

Ich habe nach Etwas gesucht und warf deswegen einen Blick auf mein Tagebuch. 10 Jahre ist es alt, ich war selbst sehr erstaunt. Meine Güte, was mir da offenbarte, dass wollte ich nicht glauben. Ich erkannte mich gar nicht wieder, ich war eine vollkommende andere Persönlichkeit. Nur drei Dinge haben sich bis heute nicht geändert. Gott, die Liebe, und der unerbittliche Wille zur Veränderung. Alles andere war so negativ, dass musste wohl so sein. In 10 Jahren, wenn ich hierhin zurückblicke, werde ich wohl denken, herrje wie arrogant und selbstverliebt ich doch war. Aber auch das muss so sein, hauptsache ich werde ein besserer Mensch.

Immer nach dem Motto meiner Freundin ganz oder gar nicht, werde ich aus diesem Leben das Beste rausholen und mich nicht mit weniger zufrieden geben. "I do it my way" mit der Erleuchtung und wenn es nicht klappt, dann tue ich es auf dem klassischen Wege und werde Mönch im nächsten Leben:).

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glücklich werden kann nur, wer erfolgreich zwischen ideal und optimal unterscheiden kann. da verheddere ich mich selbst recht oft und meine, das ideal anstreben zu müssen, weil optimal gerade so erbärmlich ist. ich denke auch an luther, der verzweifelte daran, dass er nicht genug tun konnte, dass er sich für lieblos hielt... gut zu sein ist so schwierig.
aber zurück zum thema tagebuch, das geht mir ganz ähnlich. was habe ich über kleinigkeiten geheult, weil sie mir damals aus meiner sicht nicht gerecht waren (böses schicksal, armes tolles ich), wo ich heute sage: allein beim gedanken daran sich aufzuhalten hat das scheitern vorprogrammiert.

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schliesse mich an...
hab neulich in alten tagebüchern gestöbert...
grausig...
ich konnte sie mit einem lächeln wegegen...
und ich glaubte zu wissen, was das wort lebenserfahrung bedeutet ;o) zumin dest mein leben betreffend!

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Oh Gott sei dank, ich bin nicht der Einzigste!:). Es ist wirklich grausig nicht?:). Stimmt es Euch nicht irgendwie ärgerlich, wenn ihr in 10 Jahren in Euer jetztiges Leben zurückblickt und es die gleiche Reaktion hervorrufen könnte? Andersrum, denke ich hinterher ist immer alles einfacher. Gestern, ist gestern, jetzt ist jetzt und morgen ist morgen. Es lässt sich nicht vergleichen.

Ja sehr treffend, zwischen Ideal und Optimal zu wählen ist schwierig. Ich denke ich bin eher ein Idealist, optimal ist meist der einfachere Weg. Das bringt mir nix.

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