Montag, 6. März 2006
Deutsch und Nicht-Deutsch
Es ist mir nie vorher aufgefallen. Womöglich hatte ich mich einfach nur daran gewöhnt. Aber als eine türkische Freundin mich fragte, ob es mir mal aufgefallen sei, dass in den Vorlesungen die Deutschen nur unter sich sind, habe ich es auch erst bemerkt. Selten findet man gemixte Gruppen aus Ausländern und Deutschen. Ich finde es schon irgendwie schade, aber man sollte das auch nicht falsch interpretieren. Meiner Meinung nach gehört Deutschland wohl zu den ausländerfreundlichsten Ländern der Welt. Nein, ich glaube nicht, dass es damit zusammenhängt, sondern eher ein aktuelles Problem.
Die Kultur, so schön sie auch ist, so mehr erschwert sie uns auch uns zusammenzufinden. Ja natürlich die Toleranz, aber ich glaube nur daran kann es wirklich nicht liegen. Ich möchte mein persönliches Beispiel darlegen und sie findet auch viel Zustimmung unter meinen ausländischen Freunden. Bisher hatte ich zwei beste deutsche Freunde. Was mir stark aufgefallen war und auch der Grund war wieso die Freundschaft nicht hielt, ist der Humor und dieses Abrechnen. Auch bei späteren Versuchen deutsche Freunde zu haben, scheiterte es unteranderem daran. Zu Humor, wieso finden man so gefallen daran sich gegenseitig Lustig zu machen. Witze auf Kosten anderer, kann ich mich nicht mit anfreuden oder gar darüber Lachen. Sorry aber Schadenfreude ist einfach nur pervers. Das Abrechnen, wieso wird jeder Gefallen so penetrant angerechnet? Wenn ich einen Freund helfe, helfe ich und erwarte da keine Gegenleistung. Wenn ich dreimal gebe, erwarte ich doch nicht, dass ich dreimal nehmen kann. Oder wieso ist es wichtig, wer sich bei wen wie oft meldet? Ich muss da an meinen Bruder denken, der sagte mal zu meiner Mutter, dass ihre Art uns mit Essen vollzustopfen das krasse Gegenteil zu seinen deutschen Freund ist. Bei denen wird der Kühlschrank nur zur gegebenen Zeit geöffnet und das Essen wird auch genau portioniert. Ich kanne es ja nachvollziehen, dass man nicht zu viel Essen kochen möchte, damit man nicht so viel Reste hat. Aber ehrlich gesagt, lieber zu viel, als dass ich einen Konkurenzkampf ums Essen bei meinen Kindern auslösen möchte. Fördert nur den Egoismus. Zwischenmenschliche Beziehung ist auch nicht gerade eine Heimdiziplin bei den Deutschen, was die Integration auch bischen erschwert. Natürlich nicht jeder Deutsche ist so, aber halt viele. Ist ja auch kein Vorwurf, liegt halt in der Mentalität und Kultur und es liegt an jedem einzelen selbst ein anderes Bild von sich zu machen.

Es gibt auch reichlich Sachen, die mich mehr an Ausländern stört. Diese Doppelmoral, was Respekt betrifft, wenn das so wichtig ist, wo bleibt den der Respekt den man als Gast seinem Gastgeber entgegenbringt? Wenn ich schon als Gast irgendwo verweile, fange ich doch auch nicht an, das ganze Haus umzustellen, nur weil ich einen Platz zum Beten brauche. Und wenn ich mich schon entscheide, in diesem Haus zu bleiben, dann überlege ich doch vorher, ob ich mich hier mit den gegebenen Hausregeln zurechtfinde oder nicht? Als Ausländer schlechter behandelt? Wie bitte in Deutschland? Wie soll man Verständnis (kommt auch vom verstehen), bekommen, wenn man sich nicht mal anständig auf Deutsch artikulieren kann? Die Schuld bei anderen zu suchen ist immer einfach, aber keiner kann behaupten, dass es einem Ausländern erschwert wird Deutsch zu lernen. So läuft es aber in Deutschland, du kannst kein Deutsch, dann kein Verständnis. Ist so, hier und in der restlichen Welt gilt dies jeweils auch. Das sage ich als nicht deutschstämminger ( was immer das auch heißen mag) Deutscher, da es einem ja als gebürtiger Deutscher verwehrt bleibt.

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Montag, 20. Februar 2006
Oh du heilige Zeit!
Nein an Weihnachten denke ich gerade nicht, sondern eher dass die Zeit für mich immer mehr eine andere Bedeutung gefunden hat.
Wo man einst als Kind sich keinerlei Gedanken darum gemacht hat, weil die Tage endlos schienen, bin ich heute bedacht meine Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Nicht nur, dass sie irgendwie knapp geworden ist, hinzu kommt auch noch, dass sie so schnell vergeht.
Im nu vergehen schöne Momente, das ist normal, nur mittlerweile scheint mir die Zeit auch im Wartezimmer davonzulaufen. Die letzte Instanz, wo doch die Zeit still zu stehen vermag.
Nur wie nutze ich die Zeit, ohne mir hinterher vorzuwerfen, dass es verschwendet war?
Auch diese Frage kann ich mir nur selbst beantworten. Aber eines ist sicher, das Leben ist kurz.

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Donnerstag, 16. Februar 2006
Gute Nachrichten sind schleche Nachrichten
Mir geht es zu gut, denke ich. Da hat man nichts zu erzählen. Wieso eigentlich? Wieso, gibst es nur was zu sagen, wenn einem was nicht passt oder wenn was Schlimmes passiert? Anderseits hört man wohl gerne hin, wenn was Schlechtes passiert ist. Ist es nur pure Neugier, oder tröstet es einem, wenn es jemand anderem schlechter ergeht als man selbst. Böse Vermutung. Natürlich ist es gut Mißstände aufzuzeigen. Womöglich wecken schöne Erzählungen auch nur Neid oder Sehnsüchte auf. Gute Nachrichten sind halt nur schlechte Nachrichten.

Über Sex lässt sich immer gut reden. Ein Dauerbrenner. Obwohl so viel wie man über Sex redet, so viele Stellungen fallen mir da gar nicht ein. Ich glaube ich bin prüde.

Was solls, man muß ja nicht immer was zu sagen haben oder?

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